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Schlüsselkompetenzen
Vom einzelnen Kurs zum Programm

Schlüsselkompetenzen

Die 8 Schlüsselkompetenzen für Lebenlanges Lernen bilden einen Rahmen, der das vielfältige Kursangebot der Österreichischen Volkshochschulen geordnet sichtbar macht.

Gerade Menschen, die die Volkshochschule noch nicht von innen kennen gelernt haben, kennen sich ob der vielen Angebote nicht gleich aus. Im österreichischen Adult Education Survey (2007) gibt es Hinweise darauf, dass Menschen mit einem niedrigen Erstausbildungsniveau keine Angebote zum Weiterlernen finden. Dies liegt, nicht nur aber wohl auch, an der „Unübersichtlichkeit“ der Erwachsenenbildung, von der die Volkshochschulen nicht ausgenommen sind. Durch Rahmen entsteht aus einzelnen Veranstaltungen und Kursen ein „Programm“.

Die Abstimmung der Angebote ermöglicht es dann, dass das Weiterlernen und Fortkommen ermöglicht und ebenfalls sichtbar wird. Weiterlernen kann sowohl vertikal als auch horizontal erfolgen und es braucht definierte Anschlüsse. Nach dem heutigen Wissensstand kann das gut mit ausformulierten Lernergebnissen geschehen. Damit wissen die Menschen, was sie lernen können und auch lernen werden und die Unterrichtenden wissen genau darüber Bescheid, was sie mit den Teilnehmer/innen in den Kursen erreichen sollen. Lernende können – in Verbindung mit geeigneten Feststellungsverfahren – dann wissen, wo sie gerade stehen, wo und wie sie sich hin entwickeln können.

Die vom Europäischen Parlament und vom Europäischen Rat, (den Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten) verabschiedete Empfehlung zu den acht Europäischen Schlüsselkompetenzen für Lebenlanges Lernen gelten für alle Bereiche des Bildungswesens. Erwachsene sollen die Möglichkeit haben, Schlüsselkompetenzen weiterzuentwickeln oder zu aktualisieren. Sie geben einen guten Rahmen für das Angebot der Volkshochschulen ab und lassen sich mit den Lernergebnissen beispielsweise im VHS-Rahmencurriculum für die Programmplanung gut verwenden.

SK1 Sprachen

Sprachliche Kompetenzen ermöglichen es uns, kommunikative Aufgaben zu erfüllen, die wir in den verschiedenen Lebensbereichen, Situationen und Kontexten vorfinden. Das bedeutet, Konzepte, Gedanken, Gefühle, Tatsachen und Meinungen sowohl mündlich als auch schriftlich ausdrücken und interpretieren zu können (Produktion: Sprechen und Schreiben; Rezeption: Lesen und Hören) sowie angemessen und kreativ in allen gesellschaftlichen und kulturellen Kontexten darauf zu reagieren (Interaktion).

Sprachliche Kompetenz erfordert neben rein sprachlichen Kenntnissen und Fähigkeiten vor allem kommunikative, personale, soziale und (inter-)kulturelle Kompetenzen.

SK2 Mathematik, Naturwissenschaften, Technik

Mathematische Kompetenz bedeutet, mathematisches Denken zu entwickeln und anzuwenden, um Probleme in Alltagssituationen und darüber hinaus zu lösen. Ausgehend von guten Rechenkenntnissen liegt der Schwerpunkt sowohl auf Verfahren und Aktivität als auch auf Wissen.

SK3 Digitale Kompetenz

Digitale Kompetenz umfasst die sichere und kritische Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für Arbeit, Freizeit und Kommunikation. Zu ihr gehört auch der Umgang mit Anwendungsprogrammen sowie digitalen Technologien und Geräten.

SK4 Lernkompetenz, Basisbildung/Grundbildung, Bildungsabschlüsse

Lernkompetenz ermöglicht es, einen Lernprozess zu beginnen, weiterzuführen und das eigene Lernen, sowohl durch Zeit‐ und Informationsmanagement als auch durch entsprechende Lernstrategien und Lerntechniken, alleine und in der Gruppe weiterzuentwickeln. Lernkompetenz veranlasst die Lernenden, auf früheren Lern- und Lebenserfahrungen aufzubauen, um Kenntnisse und Fähigkeiten in einer Vielzahl von Kontexten – zu Hause, bei der Arbeit, in Bildung und Beruf – zu nutzen und anzuwenden. Zudem ist sie eine wichtige Grundlage für selbstgesteuertes Lernen.

SK5 Gesundheit

Gesundheitskompetenz ist die Fähigkeit des Einzelnen, im täglichen Leben Entscheidungen zu treffen, die sich positiv auf die eigene Gesundheit auswirken – zu Hause, am Arbeitsplatz, im Gesundheitssystem und in der Gesellschaft. Dazu gehört auch, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden.

SK6 Gesellschafts-, Bürger- und Selbstkompetenz

Gesellschaftskompetenz bezieht sich auf jene Kompetenzen, über die eine Person in Bezug auf andere Individuen, einzelne Gruppen und die Gesellschaft im Allgemeinen verfügt. Dazu gehört auch philosophisches, psychologisches, soziologisches, historisches und kulturgeschichtliches Wissen.

SK7 Eigeninitiative und unternehmerische Kompetenz

Eigeninitiative ist die Fähigkeit, Ideen umzusetzen. Dies erfordert Kreativität, Innovation, Risikobereitschaft sowie die Fähigkeit, Projekte zu organisieren und durchzuführen, um bestimmte Ziele zu erreichen. Der/die Einzelne ist sich seines/ihres Arbeitsumfelds bewusst und in der Lage, Risiken zu bewerten und Chancen zu ergreifen.

SK8 Kulturbewusstsein und kulturelle Ausdrucksfähigkeit

Kulturelle Bildung umfasst Kulturbewusstsein, künstlerische Kompetenz und kreatives Schaffen.
Kulturbewusstsein und künstlerische Kompetenz beinhalten die reflektierte Aufnahme des kulturellen Umfeldes ebenso wie das aktive Ausdrucksvermögen mit Hilfe künstlerischer Mittel. Sie umfassen Rezeption, Produktion, Reflexion und Vermittlung.